Wissenswertes zum Thema Impfen

Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zum Thema Impfen zusammengestellt und geben Antworten auf die häufigsten Fragen zum Theme Impfen.

Grippe

Die Grippe ist eine Viruserkrankung der Atemwege, die durch das sogenannte Influenzavirus verursacht wird. Nicht verwechseln darf man sie mit dem grippalen Infekt, der normalen Erkältung. Ein grippaler Infekt wird oftmals durch viele verschiedene Viren verursacht und verläuft in der Regel harmlos. 

Der Influenzavirus ist sehr ansteckend und wird meistens durch Tröpfcheninfektion (durch Husten und Niesen), aber auch durch Schmier- oder Kontaktinfektionen (z.B. Türklinken oder Händeschütteln) übertragen. Deswegen kann regelmäßiges Händewaschen eine wirksame Schutzmaßnahme sein.

Typisch für eine Grippe ist ein plötzlicher und heftiger Ausbruch der Erkrankung. Die Symptome gleichen einer starken Erkältung, sind meist aber stärker ausgeprägt. Zu den Symptomen zählen: Husten, Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Die meisten Symptome klingen nach etwa 5 bis 7 Tagen wieder ab. Husten und Abgeschlagenheit können aber noch länger anhalten.

Es gibt 4 Hauptpersonengruppen, denen empfohlen wird sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen: 

  • Personen ab 60 Jahren 
  • Schwangere 
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen ab einem Alter von 6 Monaten (v.a. bei Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD, Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenerkrankungen, Diabetes, neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen, Personen mit einem eingeschränkten Immunsystem)
  • Medizinisches Personal (zum Schutz der Patienten und zum Eigenschutz, falls das Personal mit den Erregern in Kontakt kommt)

Diese Personengruppen haben ein höheres Risiko an einer schweren Form der Grippe zu erkranken oder Risikopatienten anzustecken und können sich durch eine Impfung wirksam schützen.

Ansonsten sollten sich impfen lassen:

  • Personen, die beruflich viel mit Menschen zu tun haben (z.B. Busfahrer, Lehrer, Erzieher, etc.) 
  • Angehörige, bzw. Personen, die engen Kontakt haben mit chronisch Erkrankten oder Schwangeren pflegen
  • Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln

Der Krankheitsverlauf einer Grippe kann sehr unterschiedlich sein. Meist verläuft sie harmlos und ohne Folgen, sie kann v.a. für Kinder, ältere oder immungeschwächte Personen aber auch lebensgefährlich sein.

Deshalb ist eine Grippeimpfung besonders für diese Risikogruppen sinnvoll.

Influenzaviren gibt es in verschiedenen Varianten, diese verändern sich ständig. Deshalb wird jedes Jahr ein neuer Grippeimpfstoff entwickelt, der sich auf die drei, bzw. vier Virusvarianten konzentriert, die in der folgenden Grippesaison voraussichtlich am häufigsten auftreten werden.

So kann es passieren, dass in einer Saison eine Virusvariante auftritt, die vom Impfstoff nicht abgedeckt wird und es zu vermehrten Infektionen kommt. Seit 2018 empfiehlt die STIKO deshalb den vierfach-Impfstoff, um ein größeres Spektrum abzudecken.  

Um einen Schutz für die anstehende Saison zu erreichen, sollte die Impfung in den Monaten Oktober oder November durchgeführt werden. Sollte der Zeitpunkt versäumt werden, kann eine Impfung selbst zu Beginn der Grippesaison noch sinnvoll sein. In der Regel dauert es 10 bis 14 Tage bis der Impfschutz besteht. 

Die Wirksamkeit des Impfstoffs hängt in jeder Saison von der Übereinstimmung mit den zirkulierenden Virusvarianten ab. Bei guter Übereinstimmung wird ein Schutz von bis zu 80% erreicht. Bei älteren Personen ist die Antwort des Immunsystems oftmals schwächer, sodass dort die Wirksamkeit bis auf 41 bis 63% abnehmen kann. 

In Zahlen bedeutet dies: Wenn in einer Grippesaison 10 von 100 ungeimpften älteren Erwachsenen erkranken, erkranken nur etwa 4 bis 6 von 100 geimpften älteren Erwachsenen. 

Bei geimpften Personen, die trotzdem an der Grippe erkranken, verläuft diese in der Regel schwächer und mit weniger Komplikationen.

In der Regel ist der Impfstoff gut verträglich, aber auch nach einer Grippeimpfung können typischerweise Beschwerden wie Rötungen, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle auftreten.  Andere Reaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein spiegeln die Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff wider.

Standardimpfungen für Erwachsene und Kinder

Erkrankungen gegen die geimpft werden, sind häufig Viruserkrankungen. Gegen diese Erreger gibt es auch heutzutage noch wenig bis keine Medikamente. Man kann lediglich die Symptome behandeln (Antibiotika zum Beispiel sind gegen Viren unwirksam). 

Mit einer Impfung kann man schon den Ausbruch dieser Erkrankungen verhindern, indem das Immunsystem vorher ‚trainiert‘ wird. 

Eine Erkrankung gegen die geimpft wird, ist oft nicht banal und hat immer die Gefahr eine schwere Verlaufsform zu zeigen. Bei Masern z.B. kann es zu einer Gehirnentzündung kommen. Diese kann tödlich enden oder zu bleibenden geistigen Behinderungen oder Lähmungen führen. 

Zu vielen Infektionskrankheiten kann man sich zum Beispiel auf der Seite www.infektionsschutz.de des BzGA informieren.

Welche Impfungen sinnvoll und notwendig sind, empfiehlt in Deutschland die ständige Impfkommission (STIKO). Diese Kommission gibt außerdem Hinweise zu den Impfzeitpunkten und wann die Auffrischung erfolgen sollte. 

Diese Empfehlungen werden regelmäßig in einem Impfkalender veröffentlicht. Dieser ist in 20 Sprachen unter der Seite www.rki.de/impfkalender zu finden. 

Der gemeinsame Bundesausschuss bestimmt in der sog. Schutzimpfungs-Richtlinie welche Impfungen von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Diese Richtlinien entsprechen in den meisten Fällen der Empfehlung der STIKO. 

Generell gilt, dass eine leichte Erkrankung wie eine Erkältung kein Grund ist einen anstehenden Impftermin zu verschieben.  Auch eine Antibiotikaeinnahme oder erhöhte Temperatur bis 38,5 °C sind unproblematisch. 

Auch viele chronische Erkrankungen stellen für die meisten Impfungen kein Hindernis dar und sind zum Teil sogar ausdrücklich empfohlen (Grippeschutzimpfung). Fragen Sie gerne Ihren Arzt welche Impfungen in Ihrem individuellen Fall für Sie in Frage kommen.

Vor der Schwangerschaft und Bei bestehendem Kinderwunsch sollte vor der Schwangerschaft auf einen umfassenden Impfschutz geachtet werden. Dazu gehören vor allem Impfungen gegen Masern, Röteln, Windpocken (Varizellen), Keuchhusten (Pertussis), Tetanus, Diphtherie und Kinderlähmung (Poliomyelitis). 

Besonders sollte aber auf einen ausreichenden Schutz vor Röteln- und Windpocken-Infektionen geachtet werden, da beide Erkrankungen zu einer schweren Schädigung des ungeborenen Kindes führen können. 

Generell stellen Impfungen mit Totimpfstoffen während der Schwangerschaft kein Problem dar, empfohlen sind diese jedoch erst ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel.

Auf die Impfung mit Lebendimpfstoffen sollte während der Schwangerschaft grundsätzlich verzichtet werden. Auch eine neue Schwangerschaft sollte etwa einen Monat nach einer Lebendimpfung möglichst vermieden werden.

Explizit empfohlen ist jedoch die Impfung gegen Influenza ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei bestimmten Vorerkrankungen (wie Asthma oder Diabetes) bereits ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel. Auch das neugeborene Kind ist dann in den ersten Lebensmonaten gegen Grippe geschützt.

Bei einer Impfung werden dem Körper geschwächte oder abgetötete Erreger, bzw. Teile davon präsentiert. Diese werden vom Immunsystem erkannt und es werden sogenannte Antikörper gebildet. Gleichzeitig kann das Immunsystem Gedächtniszellen ausbilden, die bei einem erneuten Kontakt mit diesem Erreger zu einer noch schnelleren Bekämpfung führen, wodurch eine schwerwiegende Erkrankung verhindert werden kann.

Die Herdenimmunität beschreibt den Schutz von Menschen, die nicht geimpft werden können dadurch, dass Menschen in ihrem Umfeld sich impfen lassen. So kommen ansonsten nicht geschützte Menschen gar nicht erst mit Erregern in Kontakt. 

Menschen, die sich nicht impfen lassen können, sind beispielsweise Säuglinge, die für bestimmte Impfungen noch zu jung sind und Menschen mit chronischen Erkrankungen, für die bestimmte Impfstoffe nicht geeignet sind.

In Lebendimpfstoffen befinden sich abgeschwächte aber lebendige, also vermehrungsfähige Viren. Sie sind nicht mehr in der Lage die Krankheit auszulösen, aktivieren aber dennoch effektiv das Immunsystem. Sie bieten dadurch einen längeren Schutz als Totimpfstoffe.

Totimpfstoffe enthalten abgetötete Erreger oder nur bestimmte Teile der Erreger. Diese können sich dadurch nicht mehr vermehren, können aber trotzdem das Immunsystem aktivieren und zur Bildung von Gedächtniszellen führen. 

Nach einer Impfung können typischerweise Beschwerden wie Rötungen, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Andere Reaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein spiegeln die Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff wider.

Schwerwiegendere Reaktionen auf eine Impfung sind sehr selten. Diese müssen auch bei jedem Verdacht auf einen Zusammenhang zu der Impfung gemeldet werden. 

In Impfstoffen enthaltene Stoffe haben verschiedene Aufgaben. Impfstoffe enthalten beispielsweise Reste von Formaldehyd, das während der Herstellung zur Abtötung der Viren genutzt wird, Phenol um den Impfstoff haltbar zu machen oder Aluminiumverbindungen, die die Abwehrreaktion des Körpers verstärken und damit die Wirkung eines Impfstoffes verstärken kann. 

Diese Stoffe können zwar in hohen Dosen schädlich sein, liegen in Impfstoffen aber in sehr kleinen Mengen vor, sodass diese für den Menschen auch langfristig keine Gefahr darstellen. 

Stoffe wie das quecksilberhaltige Konservierungsmittel Thiomersal sind in keinem modernen Impfstoff mehr zu finden.

Kombinationsimpfstoffe verringern die Anzahl der insgesamt durchgeführten Injektionen deutlich, sind dabei aber genauso wirksam wie die Einzelimpfstoffe. Auch wenn die Anzahl der Wiederholungen sich dabei von 3 auf 4 Impfungen erhöhen kann, sorgen Kombinationsimpfstoffe dafür, dass man insgesamt deutlich weniger Impfungen benötigt, um einen vollständigen Schutz zu erreichen.

In modernen Impfstoffen befinden sich geschwächte, abgetötete oder nur einzelne Bestandteile der Erreger, was die Belastung des Immunsystems verringert, sodass es mit einer Kombinationsimpfung auch bei kleinen Kindern nicht überfordert ist. Zudem begegnen dem Immunsystem im Alltag weitaus mehr Erreger, als es bei einer Impfung der Fall ist.

Reiseschutzimpfungen

  • Beratung durch reisemedizinisch spezialisierte Ärzte
  • Information über Tropeninstitute und zum Teil auch durch Gesundheitsämter
  • Das Auswärtige Amt liefert Informationen zu aktuellen gesundheitlichen Risiken in Reiseländern.

Folgende Praxen bieten in Elmshorn zum Beispiel eine reisemedizinische Beratung und sind zusätzlich anerkannte Gelbfieberimpfstellen:

  • Dr. Thormählen
    Schulstraße 46-50
    25335 Elmshorn

  • Praxis am Hogenkamp
    Hogenkamp 16
    25336 Elmshorn

Reiseimpfungen aufgrund nicht-beruflicher Aufenthalte werden in der Regel nicht übernommen, jedoch steht es jeder Krankenkasse frei verschiedene Impfungen in ihren Leistungskatalog zu übernehmen. Mehr Informationen dazu erhalten Sie bei ihrer jeweiligen Krankenkasse.

Weiterführende Links

  • Seite des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit der STIKO: 

www.rki.de

  • Informationsseiten des BzGA:

www.impfen-info.de 

www.infektionsschutz.de

  • Speziell zur Grippeimpfung: 

www.impfen-info.de/grippeimpfung

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